Trisomie21 Aachen

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Offener Brief an das „DAS DA THEATER“ Aachen

6. Dezember 2023 von Lea Kommentar verfassen

Offener Brief an das „DAS DA THEATER“ Aachen wegen des Diskriminierungsvorfalls in der Vorstellung „Die Goldfische“

Geschäftsführender Gesellschafter, künstlerischer Leiter, Regisseur, Dramaturg: Tom  Hirtz Künstlerische Leiterin, Regisseurin, Dramaturgin: Maren Dupont

 

Berlin, 20.11.2023

Verfasserin: Sophia Neises

Sehr geehrte Tom Hirtz und Maren Dupont, 

im Namen der 342 Unterzeichner*innen dieser Stellungnahme und den darauf folgenden Forderungen, wenden wir uns heute öffentlich an Sie. Wir unterbrechen den Zyklus, in dem Diskriminierung öffentlich stattfinden darf und die Verteidigung der Betroffenen im Verborgenen   bleibt und unsichtbar gemacht wird. 

Stellungnahme

Nach dem gleichnamigen Film „Die“ besetzten nun auch in Aachen ausschließlich nicht-behinderte Schauspieler*innen Charaktere mit Behinderung. Die Beschreibung des Stückes sagt: „Am DAS DA Theater ist die Bühnenfassung des Films über Inklusion und einen schrägen Roadtrip als Aachener Erstaufführung zu sehen.“ Es ist anmaßend in diesem Bezug den Begriff Inklusion überhaupt zu verwenden. Allein schon, da es keinerlei Barrierefreiheitsangebote wie z. B. Audiodeskription, Gebärdensprachverdolmetschung oder eine Übersetzung in leichte Sprache für ein inklusives Publikum gibt. 2009 hat die Bundesrepublik Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet. In Artikel 30 zur Kulturellen Teilhabe heißt es: „Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu nutzen, nicht nur für sich selbst, sondern auch zur Bereicherung der Gesellschaft.“ 

Mit der Besetzung von „Die Goldfische“ reproduziert der Regisseur Tom Hirtz die diskriminierende Praxis des Cripping-up, bei der nichtbehinderte Menschen behinderte Charaktere spielen.

Behinderte Rollen tauchen im Kanon der deutschen Theaterlandschaft nahezu nicht auf. Wenn der Fall jedoch eintritt, wie bei „Die Goldfische“, werden diese wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten, im Widerspruch zur UNBRK, an nichtbehinderte Spieler*innen vergeben.

Das „DAS DA Theater“ hat sich für besagte Vorlage entschieden, um das Thema Inklusion und selbstbestimmte behinderte Menschen mehr in das Bewusstsein des Mainstreams zu bringen. Die Entscheidung zu der Vorlage wurde allerdings von nichtbehinderten Menschen getroffen und wird im Sinne von Repräsentation von selbstbestimmter behinderter Identität nicht von der aktivistischen Behinderten-Community und ihren Alliierten unterstützt. 

Schon im Produktionsprozess wiesen verschiedene Personen die Verantwortlichen darauf hin, dass sich behinderte Menschen selbst repräsentieren sollten. Statt daraufhin die Entscheidung zu hinterfragen und die Diskriminierung zu vermeiden, wurde ein zu straffer Zeitrahmen vorgeschoben. Daraufhin wurde nicht darüber nachgedacht, warum wir überhaupt noch ableistischen Leistungsdruck als Argument nutzen. An Stelle einer Auseinandersetzung mit Zugängen und Teilhabe an Theatern für behinderte Menschen erfolgte wieder mal Cripping-Up. Behinderung ist aber kein Kostüm, sondern eine Identität. 

Auf Kritik seitens behinderter Menschen und ihrer Alliierten weist die Öffentlichkeitsstelle des Theaters darauf hin, dass sich das Ensemble der Produktion mit Schauspieler*innen des inklusiven Aachener SOSH Theater,  welches unter nichtbehinderter Leitung steht, ausgetauscht habe. Allerdings kann dieser Austausch nur mit einem exotisierenden Zoobesuch gleichgesetzt werden. Schamlos werden in einer Behinderung eigene Bewegungs-/ Sprach-/ und Verhaltensmuster studiert und sich für den eigenen Profit angeeignet. Die ableistische Praxis, die dahinter steht, reproduziert die Ausbeutung, die behinderte Menschen, gerade in der Kunst, wieder und wieder erleben müssen. Wohingegen sie mit ihrer eigenen Ästhetik im Alltag diskriminiert werden, also aus dem ersten Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden, nicht an Schauspielschulen ausgebildet werden und in vielen anderen Lebensbereichen verstoßen und in Segregation gehalten werden, erlangen nicht-behinderte Menschen mit der Aneignung besagter Bewegungs-/ Sprach-/ und Verhaltensmuster Lob für ihre herausragende Schauspielerische Leistung und vor Allem: Finanzielle Sicherheit. 

Nun leben wir in einem System, welches behinderte Menschen grundsätzlich heilen möchte und täglich daran scheitert, mit Diversität angemessen umzugehen. Dieses strukturelle Problem führt zwangsläufig dazu, dass wenn ausschließlich nicht-behinderte Künstler*innen Machtpositionen  besetzen, ableistische Vorurteile ungefiltert der Öffentlichkeit gezeigt werden. So lebt bei „Die Goldfische“ eine Gruppe erwachsener behinderter Menschen selbstverständlich in einer bevormundenden betreuten Wohngruppe mit einem Namen, der stark an die Gruppennamen in Kindergärten erinnert. Die autistische Person wiederholt sich ständig, dem Menschen mit Downsyndrom hängt die Zunge aus dem Mund, die blinde Person stolpert in ihrer gewohnten Umgebung über Möbelstücke und die Person die nicht behindert sozialisiert ist und sich auch nicht mit den anderen Mitgliedern der Gruppe identifiziert, wird zum Sympathieträger und erlebt eine Liebes-/ und Erfolgsgeschichte. 

Diese Reproduktion stereotyper Darstellungen behinderter Menschen hat REALE KONSEQUENZEN darauf, wie Menschen mit Behinderung behandelt, angenommen und ernst genommen werden. 

Kunstfreiheit bei der Wahl der Besetzung ist erst dann ein Argument, wenn sie ALLEN zusteht! Wir werfen dem „DAS DA THEATER“ wissentliche Diskriminierung vor. Kulturelle Teilhabe ist ein Menschenrecht, auch behinderter Menschen, siehe UN – BRK Art. 30.

Behindert sein ist keine Entscheidung. Exklusion und Ableismus allerdings schon!

 

Forderung

Wir fordern, aus oben genannten Gründen, dass die Vorstellungen von „Die Goldfische“ abgesetzt werden und das Theater eine öffentliche Stellungnahme abgibt, in der es sich für die Diskriminierung bei den Betroffenen entschuldigt! Des Weiteren fordern wir eine intensive Auseinandersetzung mit strukturellem Ableismus unter der engen und bezahlten Zusammenarbeit mit behinderten Menschen in beratender, leitender und künstlerischer Funktion.

 

Sophia Neises – F I A – Future Is Accessible 

 

Hier findet ihr den Offenen Brief und könnt gern Unterzeichnen.

Kategorie: Öffentlichkeitsarbeit

Cripping up im DasDa Theater – ein Leserbrief an die Aachener Zeitung

1. Dezember 2023 von Anna Scholten 1 Kommentar

Sehr geehrte AZ- Redaktion,

Premierenkritik aus der Aachener Zeitung
Aachener Zeitung vom 18.11.2023

ich möchte auf die Premierenkritik (hier gehts zum Artikel vom 18.11.2023, leider nur mit Paywal) der Inszenierung von „Die Goldfische“ im Das Da Theater Bezug nehmen, die als strahlende Reise zur Inklusion gefeiert wird. Ich sehe diese Inszenierung nicht als leuchtendes Beispiel für Inklusion. Die ausschließliche Besetzung nicht-behinderter Schauspieler*innen in Charakteren mit Behinderung, bekannt als „Cripping up“, reproduziert diskriminierende Klischees und verstärkt die Ausgrenzung, was am Das Da Theater als inklusiv gefeiert wird.

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Kategorie: Gastbeiträge, Öffentlichkeitsarbeit, Unkategorisiert

Willkommens-Taschen

16. Dezember 2022 von Lea 1 Kommentar

Mit dem Forum 21 heißen wir in der StädteRegion Aachen Babys willkommen und haben eine Tasche für die Geburtsstationen gepackt.

Der ganze Inhalt der Willkommens-Taschen: Flyer von Trisomie21 und Forum 21, Erstinfo Mappe, das Heft von Mutter zu Mutter und vieles mehr.„Gerade bei den wechselhaften Gefühlen, die euch Eltern nach der Geburt eines Kindes mit Down-Syndrom bewegen, möchten wir euch von ganzem Herzen Zuversicht, Hoffnung und Mut schenken. Wir heißen das Baby herzlich Willkommen! Ihr seid nicht allein, in der StädteRegion gibt es eine große Community und wir freuen uns euch kennenzulernen, wenn ihr mögt.“ Das ist die Botschaft, die das Forum 21 und wir von T21-Aachen mit den Willkommens-Taschen in die Geburtsstationen der StädteRegion und zu den Eltern tragen möchten.

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Kategorie: Anlaufstellen und Kontakte, Öffentlichkeitsarbeit

Gedanken zur Kassenfinanzierung des Nicht-Invasiven-Praenatalen-Test (NIPT)

26. Oktober 2022 von Jaqueline Kommentar verfassen

Das Logo zeigt das Logo von Trisomie21-aachen umgeben von bunten handen in einem orangen Kreis in der linken unter Ecke. Links oben in einem Kreis sieht man ein Icon mit Fötus, Ultraschal und Kalender.Wo liegt es eigentlich, das „Problem“ mit der Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomie 21 in der Frühschwangerschaft? Handelt es sich dabei nicht um die Möglichkeit, eine selbstbestimmte Entscheidung für oder gegen sein Kind möglichst früh in der Schwangerschaft treffen zu können?

Die Problematik der Kassenfinanzierung liegt wohl eher darin, dass der Bluttest, finanziert von der Solidargemeinschaft, suggeriert, es sei völlig in Ordnung und nicht weiter problematisch, sein Kind aufgrund des Down-Syndroms nicht zu bekommen. Die hier unmittelbar anschließenden ethischen und gesellschaftspolitisch Fragen sind bis dato nicht beantwortet worden. Der Gesetzgeber in Deutschland weigert sich, den Zugang zu den Tests zu regeln und scheut eben vor allem die Debatte jenseits der medizinisch-technischen Bewertung des NIPT. Warum? Wahrscheinlich weil eine solche Debatte uns allen den Spiegel vorhalten würde und die tief in uns verankerte Angst vor (geistiger) Behinderung zutage fördern würde. Aber die Debatte wäre so wichtig für uns als Gesellschaft – denn nur so können Berührungsängste abgebaut werden – indem wir uns ihnen stellen. Wir als Gesellschaft werden nicht toleranter, diverser und inklusiver, wenn wir alles, was anders oder komplizierter scheint, von Anfang an verhindern. Und dessen sollten wir uns bewusst werden!

Im Zusammenhang mit dem NIPT habe ich mir daher vorgestellt, wir würden in einer Welt leben, in der das vorherrschende Narrativ zu Trisomie 21 positiver ist. Es sollte nichts beschönigt oder durch die rosa-rote Brille gesehen werden, dennoch kann eine Diagnose doch begleitet werden von ermutigenden Worten. …vielleicht in etwa so: „Herzlichen Glückwunsch! Der Test hat bestätigt, dass Sie einen Jungen erwarten werden und außerdem wird er das Down-Syndrom haben. Ich kann mir vorstellen, dass Sie sich jetzt fühlen, als würde Ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen. Das ist völlig normal! So geht es fast allen Frauen. Ich schlage vor Sie nehmen sich jetzt erstmal Zeit und Ruhe um diese Nachricht zu verarbeiten. Und dann bekommen Sie von mir alle Informationen zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten aus der Umgebung. Machen Sie sich keine Sorgen! Wir sind eine starke Gesellschaft, wir leben im 21. Jahrhundert – alles wird gut! – Ich bin für Sie und all‘ Ihre Fragen da! Und ansonsten sehen wir uns spätestens in 4 Wochen zur nächsten Vorsorgeuntersuchung.“ Mehr lesen …

Kategorie: Gesundheit, Öffentlichkeitsarbeit, persönlich Schlagworte: #NoNIPT, Beratung, Bluttest, Kassenfinanzierung, NIPT, Peer-to-Peer-Beratung

Behindert ist kein Synonym für Sch…

25. April 2022 von Lea Kommentar verfassen

Das Bild zeigt den Text "Behindert ist kein Synonym für ..." unterm dem ein Shcheißhaufne abgebildet ist.„Alter, Krüppel wie siehst du aus!“ höre ich auf dem Weg zur Arbeit über die Straße hallen. Ich bin irritiert, schockiert und getroffen. Die 1990er kommen zwar in der Mode wieder, aber auch die Schimpfwörter?!  „Spasti“ und die Aussage „Das ist ja voll behindert“ waren zu meiner Schulzeit viel genutzt.

Ich weiß nicht, wie das heute so ist, auf den Schulhöfen und in den Jugendzentren. Um das zu wissen, sind meine Kids zu jung und ich schon zu alt. War „alter, du K…“ nur ein Einzelfall, ein Entgleisung?!

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Kategorie: Öffentlichkeitsarbeit

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Herzlich Willkommen

Ihr seid oder werdet in naher Zukunft Eltern eines Kindes mit Trisomie 21? Vielleicht ist es eine aufwühlende und beunruhigende Zeit. Doch wir möchte euch erst einmal gratulieren:

Herzlichen Glückwunsch!

Ihr seid nicht allein. Es gibt viele Unterstützungsleistungen, Anlaufstellen und Menschen, die auch ein besonderes Kind haben.

Hier auf dieser Seite versuchen wir Informationen zu bündeln und für euch bereitzustellen. Wissenswertes zum Thema Down Syndrom für alle, die auf der Suche sind nach:

  • Anlaufstellen in der
    StädteRegion Aachen
  • Lern- und Spielmaterial
  • nützliche Adressen und Kontakte
  • Literatur und Fachliteratur

Wir laden aber auch zum Mitmachen ein. Du hast Material für dein Kind selbstgemacht oder lange nach dem richtigen Fachgeschäft gesucht? Schreib uns.

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